Das „2-Loop-Modell“ ist eine mögliche Perspektive auf Transformationsprozesse. Wie alle Modelle reduziert es die Komplexität, damit wir uns orientieren können. Gleichzeitig müssen wir uns immer vor Augen halten, dass es nur ein Modell ist und nicht die Wirklichkeit abbildet.
Das Modell beschreibt, dass Wandel dort beginnt, wo ein System (→ Abbildung: dominantes System) seinen Zenit erreicht. Es macht deutlich, wie bereits zum Zeitpunkt der größtmöglichen Ausdehnung (Zenit) des dominanten Systems langsam isolierte Alternativen zu keimen beginnen und so den Weg zu einem neuen System bereiten.
Für jene, die solche Transformationsprozesse begleiten und mitgestalten, sind besonders die Rollen hilfreich, welche das Modell herausschält.
Das Modell bietet keine Patentlösung für systemischen Wandel, doch es kann als Landkarte und Kompass dienen und es ermöglicht eine gemeinsame sprachliche Verständigung. Das ist von grossem Wert, wenn Menschen auf lokaler Ebene zusammenkommen, sich austauschen, voneinander lernen und gemeinsam Lösungen finden. Großräumiger Wandel passiert dann, wenn sich die lokalen Nischenakteure (die Pioniere des Wandels) verbinden, vernetzen, sich gegenüber “dem Anderen” öffnen und gleichzeitig ihre lokale Kultur bewahren. Gemeinsam weben sie einen tragenden Teppich, eine Art unsichtbare Brücke, hin zum Neuen, noch zu erkundenden und zu festigenden Unbekannten.
Das Modell ist nicht linear zu verstehen. Es zeigt wichtige Phasen auf und lädt zu einem bewussten Agieren ein.
Das 2-Loop-Modell erzählt die Geschichte, wie Systeme werden und vergehen. Als dieses universale Prinzip des Lebens ist das Modell auf vielen Ebenen anwendbar – im persönlichen Leben, in der Familie, in der Gemeinde, in Organisationen, in der Natur und in größeren Systemen wie zum Beispiel dem Wirtschaftssystem.
Das Modell stammt aus dem Kontext der Transformationsforschung. Wir haben es in der Art of Hosting Community kennengelernt.
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