Hinter der Methode stehen folgende Grundannahmen:
Das World Café eignet sich für kleinere oder grössere Gruppen von 12 bis 1‘000+ Personen. World Café ist eine zugleich einfache und sehr wirkungsvolle Methode. Dabei wird es möglich, das kollektive Wissen und die kollektive Intelligenz einer Gruppe zu einem gemeinsamen Thema zutage zu fördern.
Das Café-Format ist flexibel und kann auf viele unterschiedliche Gegebenheiten angepasst werden. Es fördert kooperativen Dialog, aktives Engagement und konstruktive Handlungsoptionen.
Beim World Café werden in einem entsprechenden Raum kleine Tische für vier bis max. fünf Personen vorbereitet. Für die Gesprächsrunden gilt folgende ‚Café-Etikette‘ oder Prinzipien:
Die Basis eines erfolgreichen World-Café sind kraftvolle Fragen.
Am besten werden die Fragen mit einer Spurgruppe entwickelt, welche das System repräsentiert, welches am World Café teilnehmen wird.
Die drei Fragen für die drei Runden bauen in der Regel aufeinander auf und führen zum erwünschten Ergebnis (z.B. übergeordnetes Thema: Belebung unseres Quartiers. Frage 1: Was schätzen wir an unserem Quartier? Und was vermissen wir? Frage 2: Wie stellen wir uns ein lebendiges Quartier konkret vor? Frage 3: Welche Schritte können wir tun, um unserem Wunschbild näher zu kommen?). Oder aber es wird für alle drei Runden ein und dieselbe Frage verwendet (z.B. Was macht uns aus?).
Wir setzen vier bis fünf Personen an Cafétische oder in Gesprächsgruppen zusammen, begrüssen alle und stellen das übergeordnete Thema vor.
Wir präsentieren die erste Frage und ermuntern die Teilnehmenden etwa wie folgt: Zunächst begrüsst euch freundlich und tauscht euch dann zur Frage aus. Wir laden alle ein, die wichtigsten Ideen auf die Tisch-Flipcharts zu schreiben, zu kritzeln oder zu malen.
Jede Runde dauert ca. 20-30 Minuten. Je nach Thema auch mal länger.
Nach dem Ende der ersten Gesprächsrunde bleibt jeweils eine Person sitzen, während die anderen zu „Reisenden“ werden oder zu „Erfahrungs-Botschafter:innen“. Die Reisenden transportieren Schlüsselideen, Themen und Fragen hinein in das nächste Gespräch.
Wir präsentieren die nächste Frage.
Wir bitten die neuen Gruppen, kurz die wichtigsten Ideen und Gedanken aus der vorherigen Runde einzubringen und sich dann zur neuen Frage auszutauschen und dabei auf dem bereits Gehörten aufzubauen.
Am Ende der zweiten Gesprächsrunde werden alle Tische bzw. alle Gesprächskreise im Raum befruchtet sein mit den Erkenntnissen der vorherigen Gespräche.
Wiederum bleibt eine Person – eine andere als zuvor – am Tisch sitzen. Die anderen reisen weiter.
Wir präsentieren die dritte Frage. Der übrige Ablauf ist gleich wie bei Runde 2.
Nach der dritten Gesprächsrunde bleiben die Gruppen noch für einen Moment zusammen und erkunden die 3 Runden nach Perlen: Welche neuen Erkenntnisse oder Ideen ergeben sich aus diesen 3 Gesprächsrunden? Sie einigen sich auf die wichtisten 2-3 Erkenntnisse oder Ideen oder neuen Fragen und schreiben diese auf Karten. Sie bestimmen eine:n Sprecher:in und teilen ihre Ergebnisse im Plenum. Jetzt können Muster identifiziert werden, das kollektive Bewusstsein wächst und es tauchen Möglichkeiten zum Handeln auf.
In jeder der drei Runden tauschen sich die Menschen im Raum zeitgleich zur gleichen Frage aus!