Bürger:innen-panel

In Bürgerpanels erarbeiten wir mit ausgelosten Bürger:innen einer Gemeinde bzw. Stadt Vorschläge für eine enkeltaugliche Zukunft.

eine neue Form demokratischer Teilhabe

In vielen Gemeinden sind Gemeindeversammlungen schlecht besucht. Gleichzeitig gibt es viele komplexe Herausforderungen anzupacken, die eine Gemeinde nicht allein – ohne die Zivilgesellschaft – lösen kann. Beispiele sind Themen wie Klimawandel, Mobilität, Ernährung, Stadtplanung

Mit dem Bürger:innenpanel kann sich der Gemeinde- bzw. Stadtrat von ausgelosten Bürger:innen beraten lassen, die ein breites Spektrum der Bevölkerung repräsentieren. 

Die Erfahrung zeigt, dass dank dem Losverfahren Menschen teilnehmen, die sich bisher nicht aktiv am politischen Leben beteiligt haben. Zudem können Menschen eingebunden werden, die nicht stimmberechtigt sind (unter 18 Jährige und Menschen ohne Schweizer Bürgerrecht).

In einem Bürgerpanel kommt eine Gruppe ausgeloster Bürger:innen zusammen, um die Politik in einer bestimmten Fragestellung zu beraten. Die Einladung zum Bürgerpanel kommt vom Gemeinde- oder Stadtrat. Die Teilnehmenden müssen keine besonderen Vorkenntnisse mitbringen – sie sind als Fachleute für ihren persönlichen Alltag gefragt. Dank einer professionellen Moderation können alle ihre Perspektiven gleichberechtigt einbringen. Das Ergebnis – der Bürger:innen-Brief – sind Empfehlungen an die Politik. Die Politik nimmt die Vorschläge des Bürger:innenpanels zur Kenntnis und lässt sie – soweit möglich – in ihre Entscheidungen einfliessen.

Das Bürgerpanel ist ein Format, das in verschiedenen Formen vorkommt. Je nach Größe des Ortes können mehr oder weniger Menschen teilnehmen. Auch die Dauer der Treffen variiert. In einigen Fällen wird das Bürgerpanel zunächst über das Thema informiert. 

In den Bürgerpanels, die wir in Zusammenarbeit mit dem Kanton Zürich und dem Zentrum für Demokratie durchführen, läuft das Bürgerpanel folgendermassen ab: 

  1. Die Gemeinde bzw. Stadt legt die Fragestellung fest.
  2. Die Teilnehmenden werden in einem zweistufigen Losverfahren ausgelost. 
  3. Die Teilnehmenden kommen an zwei Wochenenden zusammen. Das erste Wochenende dient dem gegenseitigen Kennenlernen. Zudem vermitteln Expert:innen Grundlagenwissen zum Thema der Fragestellung.
    Am zweiten Wochenende erarbeitet das Bürgerpanel Vorschläge zu Handen der Politik. Sie münden in den Bürger:innenbrief.
  4. Die Politik (der Gemeinde- bzw. Stadtrat) nimmt den Bürger:innenbrief mit den Empfehlungen zur Kenntnis.
  5. An einer Abendveranstaltung präsentieren die Teilnehmenden des Bürgerpanels ihre Arbeit einem interessierten Publikum.

In der Schweiz haben Bürgerpanels noch keine lange Geschichte. Ein erstes Bürgerpanel fand 2019 in Sion auf Initiative von Nenad Stojanovic statt. Es folgten weitere in der Stadt und im Kanton Genf.

Der Kanton Zürich suchte im Rahmen des Regierungsprojekts Teilhabe 3 Gemeinden, welche ein Bürgerpanel durchführen möchten. So fand das erste Bürgerpanel in der Deutschschweiz 2021 in Uster statt. 

Wir durften bzw. dürfen – im Auftrag des Zentrums für Demokratie Aarau – alle 3 Bürgerpanels im Kanton Zürich moderieren. In Uster und Winterthur haben sie bereits stattgefunden. Dasjenige in Thalwil folgt im Herbst 2022.

Dieses Jahr findet zudem erstmals ein Bürgerrat auf nationaler Ebene statt zum Thema Ernährung.

Testimonial

Ist ihr Interesse geweckt?

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Falls Sie Interesse haben an der Lancierung eines Bürgerpanels in Ihrer Gemeinde, melden Sie sich gerne bei uns für ein Gespräch. 

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