Mit Bürger:innenbeteiligung meinen wir den Prozess, indem Einwohner:innen (einer politischen Einheit wie Gemeinde, Stadt, Kanton, Nation), ihr Wissen und ihre Anliegen zu einem politisch relevanten Thema einbringen können. Der Begriff wird synonym verwendet mit Partizipation.
Partizipation ist allerdings der allgemeinere Begriff. Ihn verwenden wir auch in Organisationen, wenn es beispielsweise darum geht, die Mitarbeitenden einer Organisation in Entscheidungsprozesse einzubinden.
Sowohl in Gemeinden als auch in Organisationen kommen unterschiedliche Stufen der Beteiligung bzw. Partizipation zur Anwendung:
Stufe 1 – Information
Blosse Information ist noch keine Beteiligung. Sie ist aber eine unabdingbare Voraussetzung dafür.
Stufe 2 – Konsultation bzw. Anhörung
Einwohner:innen (oder in Organisationen die Mitarbeiter:innen) bilden sich zu einem ihnen vorgelegten Entwurf eine Meinung und nehmen Stellung. Ein Beispiel: Vernehmlassungs-verfahren zu Gesetzesvorlagen.
Stufe 3 – Mitgestaltung, Mitwirkung
Einwohner:innen (oder in Organisationen die Mitarbeiter:innen) wirken an der Lösungsfindung mit und übernehmen teilweise auch Mit-Verantwortung für die Umsetzung. Beispiele für diese Stufe sind Zukunftskonferenzen, Bürgerpanels und Runde Tische.
Für diese dritte Stufe hört man oft auch den Begriff Teilhabe.
Partizipation ist nicht gratis. Sie braucht Aufmerksamkeit, Zeit und Ressourcen. Und gut gemachte Beteiligungsprozesse bringen vielfältigen Nutzen:
Oft nimmt man von Beteiligungs- bzw. Partizipationsprozessen nur die grossen Veranstaltungen wahr. Tatsächlich ist Beteiligung jedoch ein Prozess (Weg).
Wir unterscheiden folgende Schritte:
In dieser Phase klären wir:
→ Je nach Ausgangslage binden wir bereits in dieser Phase Vertreter:innen verschiedener Stakeholder mit ein (vgl. Case Oberegg).
In dieser Phase führen wir die Beteiligungsanlässe durch:
Nach Abschluss des Prozesses ist es wertvoll, den Prozess und die Ergebnisse zu evaluieren, Learnings abzuleiten und Erfolge zu feiern.
Partizipation macht insbesondere Sinn, wenn es um eine komplexe und aktuelle Herausforderung geht, deren Lösung von weiten Teilen der Bevölkerung bzw. der Anspruchsgruppen mitgetragen werden muss oder mit vielen Interessenkonflikten behaftet ist.
Und Partizipation eignet sich, wenn die Beteiligung zu weiseren Entscheidungen führt, weil mehr Wissen und Erfahrungen in die Lösungsfindung einfliessen.
Wir haben in den letzten 10 Jahren etliche Gemeinden und Organisationen in Beteiligungsprozessen beraten und begleitet.
Dabei wenden wir Methoden an wie z.B. Zukunftskonferenz, Bürgerpanel, Bürgercafé, Appreciative Inquiry, Open Space, Runder Tisch, Begehungen, Designing for wiser Action, Collective Story Harvesting, Opener.
Das ist eine Auswahl unserer Auftraggebenden für Beteiligungs-Prozesse:
Bürgerpanel Winterthur mit dem Zentrum für Demokratie Aarau, Bezirk Oberegg, Gemeinde Berg, Bürgerpanel Uster mit dem Zentrum für Demokratie Aarau, Gemeinde Herisau, Volksschulgemeinde Neukirch-Egnach, Bundesamt für Umwelt BAFU, Kanton Aargau, Kulturkommission Teufen, Gemeinde Thalwil, Amt für Umwelt und Energie Basel, Ekkharthof, Oertli Instruments, Schweizerischer Nationalfonds, SDSN Switzerland
Quellen und Weiterführendes: