Der Panarchy-Zyklus – natürlicher Rhythmus von lebenden Systemen

Der Panarchy Zyklus gibt uns Orientierung in Veränderungsprozessen. Er beschreibt, in welchem Zyklus sich lebende Systeme verändern und erneuern. Darin enthalten ist natürlicherweise auch das Vergehen bzw. Schrumpfen.

Der Panarchy Zyklus gibt uns Orientierung in Veränderungsprozessen. Er beschreibt, in welchem Zyklus sich lebende Systeme verändern und erneuern. Darin enthalten ist natürlicherweise auch das Vergehen bzw. Schrumpfen.

Von der Idee zur Manifestation

Jedes System und damit auch jede Organisation, die heranreift, entwickelt in der Entstehungsphase Strukturen. Diese definieren die Interaktionen und den Fluss von Informationen innerhalb des Systems und gestalten wie Ressourcen verteilt und genutzt werden.

Die Initiationsphase einer Idee oder Vision ist auch als “Start-up-Phase” bekannt. In dieser Phase sind viele Aspekte noch beweglich, undeutlich und in Entstehung. Alle Akteure sind noch ohne Hierarchie miteinander vernetzt. Jetzt ist es besonders wichtig, die Idee bzw. Vision zu nähren, Energie reinzustecken. Es geht nicht um die grossen Schritte, sondern um das Etablieren eines gesunden und fruchtbaren Bodens. Sogenannter “Kompost” von früheren Zyklen kann hilfreich sein, um die darauffolgende Phase des Wachstums mit idealen Konditionen bestmöglich zu unterstützen.

Wachstum und Verfestigung

Auf das Wachstum, das Ausbreiten, sichtbar werden, folgt die Phase der Verfestigung. Diese ist wichtig um das, was damals noch eine grosse Vision oder Idee war, zu etablieren. Diese zunehmende Strukturierung – manchmal gerät sie zur Überreglementierung – kann soweit führen, dass die Beweglichkeit verloren geht, sich an Veränderungen in der Umwelt anzupassen und neue Wege zu kreieren. Das macht das System rigide und anfällig. Wie in der Anfangsphase ist auch hier grosse Achtsamkeit gefragt: Wieviel Struktur ist nötig, um das System zu stabilisieren und ab wann gehen Strukturen und Reglementierungen zu Lasten der Agilität. Wenn wir nicht aufpassen, sinkt die Resilienz des Systems.

Als Resilienz bezeichnen wir die Fähigkeit eines Systems,

  • widrigen Umständen zu trotzen bzw. robust zu sein (Persistenz),
  • auf Veränderungen in der Umwelt zu reagieren (Adaptionsfähigkeit bzw. Agilität)
  • und sich gesund weiter zuentwickeln (Transformationsfähigkeit).

Gesunde Erneuerung

Das System kann dann sehr leicht von einem dynamischen Gleichgewicht an den Rand des Chaos geraten und damit in eine Krise. Diese wiederum – wenn bewusst gestaltet – kann als Chance für Transformation und Innovation genutzt werden. In diesen Phasen ist es typisch, zu fokussieren und auf das Wesentliche zu reduzieren. Das bedeutet auch, Dinge gehen oder absterben zu lassen, die zu Verzettelung oder zu Erstarrung führten.

Nicht mehr dienliche Strukturen und Regeln fallen weg (omega). Das kann manchmal sehr rasch gehen und von katastrophal bis als Erlösung erlebt werden. Jetzt ist der Weg frei für neue Muster, Strukturen und Wege. In dieser Phase (alpha) besteht die Chance für kreative neue Lösungen. Hier kann Innovation stattfinden. In der Wachstumsphase (r) werden diese Innovationen getestet und die vielversprechendsten beginnen, sich als Charakteristika des neuen Systems zu etablieren.

Diese Struktur verfestigt sich und der Kreislauf beginnt wieder von Neuem.

Der Panarchy Zyklus führt uns vor Augen, dass wir nicht gegen dieses zyklische Muster lebender Systeme ankämpfen, sondern mit ihm arbeiten sollten.

Der Zyklus – wie in der Skizze dargestellt – unterscheidet 4 Phasen:

  1. Wachstum und Exploration (r)
  2. Verfestigung / Verknöcherung (K)
  3. Loslassen (omega)
  4. Re-Organisation (alpha)

Weiterführendes: